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Zur Kastrationsaktion angereist waren drei Tierärztinnen: Anna Essipova, Dasha Kononenko und Valentina Schuster. |
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Die gebürtige Russin Dr. Anna Essipova betreibt mittlerweile in Spanien zwei eigene Kliniken und hat sich international einen hervorragenden Ruf durch ihre sehr effektive Kastrationsart erarbeitet. Sie gibt daher auch Kurse für interessierte Tierärzte. |
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Ihre langjährige Freundin Dasha Kononenko kam aus Sankt Petersburg angereist und hat Anna Essipova schon oft bei solchen Aktionen begleitet. |
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Für die junge Tierärztin Valentina Schuster aus Deutschland war es die erste Kastrationsaktion in diesem Stil. |
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Und es waren - wie bei den von Katja Funke zuvor schon organisierten Kastrationsaktionen - wieder zahlreiche junge Helfer dabei. Es handelte sich zum Teil um den „harten Kern“ an Helfern, der sich in den Jahren zuvor etabliert hat, wie auch um viele neue Gesichter aus dem Kolleg in Gusev. Dies entsprach auch genau unseren Vorstellungen. Denn wir legen ja großen Wert darauf, dass immer mehr junge Menschen im Rahmen der Aktionen auch eine Fortbildung erfahren. |
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Die Aktion verlief in guter Atmosphäre und konzentriert. Es gab eine große Nachfrage in der Bevölkerung, um ihre Tiere kastrieren zu lassen. |
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So kam auch eine Familie zu uns, die 5 Hündinnen von der Straße bei sich auf dem Hof aufgenommen hat. Die Kosten für eine reguläre Kastration kann sich die Familie nicht leisten. Wir haben uns ihrer Tiere angenommen und schließlich konnte die Familie mit ihren 5 Schützlingen glücklich nach Hause fahren. Aber dies ist nur eines von vielen Beispielen. |
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Unsere Arbeit vor Ort ist inzwischen in der Öffentlichkeit so bekannt, dass wir auch aus der Region und umliegenden Städten angefragt werden. Da es in diesem Sommer ungewöhnlich heiß war, haben wir uns dazu entschlossen denTierendie weiten Transportwege nicht zuzumuten. Stattdessen hat sich unser Team auf den Weg gemacht. |
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Also haben wir im Anschluss an die Hauptaktion dann am 11.08.2018 parallel in Tschernjachowsk (Insterburg), Sovetsk (Tilsit) und Ozersk (Angarap) 3 kleinere Kastrationsaktionen organisiert. |
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In Tschernjachovsk hat Olga Ksenz, unsere langjährige russische Tierärztin vor Ort, die Kastration von 14 Hunden durchgeführt. |
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Tierärztin Milena aus Ozersk (Angarap) hat in einem ca. 60 km nördlich von Kaliningrad gelegenen Tierheim 12 Rüden kastriert. |
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Die Stadt Sovetsk liegt an der Memel, direkt an der litauschen Grenze, mehr als 100 km von Kaliningrad entfernt. Valentina Schuster hat ihre Zeit im Kaliningrad-Gebiet genutzt, um dort weitere 25 Hündinnen aus einem neu gegründeten Tierheim zu kastrieren und dabei auch schwere Tumorerkrankungen zu behandeln. Das war ein ganz toller Einsatz der Tierärztin. Sie war zum ersten mal im Kaliningrad-Gebiet und es war ihr wichtiger, den Tieren und uns bei unserer Aktion zu helfen, statt sich an dem letzten Tag mal etwas Sightseeing zu gönnen. Die Menschen vor Ort waren sehr hilfsbereit und sehr gut organisiert. Die Räumlichkeiten waren schon vorbereitet. So konnten wir uns gleich an die Arbeit machen. |
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Unsere langjährige Helferin Karina Voit aus Gusev war sowohl in Kaliningrad als auch in Tilsit dabei. Unermüdlich hat sie mitgearbeitet. Sie war uns neben vielen Anderen in diesem Fall eine besonders große Stütze und hat uns einmal mehr gezeigt, wie sehr auch sie von der Sinnhaftigkeit unserer Aktionen überzeugt ist. Auch bei dieser Aktion in Sovetsk wurde im Rahmen der Kastrationen Fachwissen vermittelt. |
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Mit der großartigen Anleitung von Dr. Anna Essipova konnten sieben junge Tierärztinnen und Tierärzte ihre medizinische Operationstechnik üben und verfeinern. Durch die Zusammenarbeit der Ärzte im Rahmen unserer Aktion wurden Erfahrungen und Techniken ausgetauscht. Eine Operation konnte von 1,5 Stunden auf 20 Minuten reduziert werden. Diese Zeitreduktion hat eine sehr positive Auswirkung auf den Gesundheitszustand der Tiere.
Bei unserer diesjährigen Hauptaktion in Kaliningrad wurden wir vom russischen Fernsehen begleitet (https://vesti-kaliningrad.ru/veterinary-iz-ispanii-i-germanii-vzyalis-za-sterilizaciyu-zhivotnyx-v-kaliningradskix-priyutax/). |
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Hauptorganisatoren vor Ort waren unsere langjährigen Freunde Vika Voronaja und Yuri Archipov. Vika übernimmt u. A. die Planung, wann welches Tier zur OP kommen soll und die Aufklärung der Menschen, worauf sie nach den OPs zu achten haben. Aber einige Tiere haben wir auch eher zufällig aufgenommen: In unserem Hotel streunten zehn Katzen am Frühstückstisch. In Absprache mit dem Hotelbeitzer haben wir die Tiere trotz skeptischer Fragen von Gästen und Mitarbeitern zur Tierkastration mitgenommen. Nachdem wir die Katzen noch am gleichen Tag wohlbehalten und gesund zurückgebracht haben, waren die Sorgen verflogen. Wir haben Verständnis, Dankbarkeit und Interesse erfahren. |
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Wir möchten uns an dieser Stelle auch bei Alex Kaszmarek, Tierarzthelferin aus Kemme, bedanken. Sie hat uns nun schon zum 3. Mal in unserer Arbeit aktiv mit ihrem Fachwissen unterstützt und dabei ebenfalls Fachwissen an unsere russischen jungen Helfer weitergeben. Sehr herzlich möchten wir uns auch beim Landwirtschaftlichen Kolleg für die Beratung, die organisatorische Hilfe und die gute Vorbereitung der Studenten bedanken. |
Insgesamt verlief unser Einsatz im August erfolgreich. Es wurden 235 Hunde und 22 Katzen kastriert. |
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Mit jeder Aktion wird die Leistung vor Ort nachhaltiger und qualitativ besser. Mit unseren Aktionen tragen wir dazu bei, dass der Tierschutzgedanke in der Öffentlichkeit thematisiert und vermehrt auch in der Bevökerung akzeptiert wird. Dies zeigt sich z.B. an den vielen neugegründeten Tierschutz-Initiativen |
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Dr. Anna Essipova sagt dazu: “Eine Kastration der Tiere ist aus drei Gründen notwendig: 1. Für die Gesundheit der Tiere. 2. Für die Gesundheit des Menschen. 3. Für die Gesundheit der Gesellschaft. “ |
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Trotz der erfreulichen positiven Entwicklung in unserem Aktionsumfeld zum Tierwohl, ist eine Kastration der Tiere für viele der Menschen, die sich um Streuner kümmern oder Mischlinge aufnehmen, einfach nicht bezahlbar. Nach der Fußball-WM sind sogar die Preise für Waren gestiegen, die Löhne aber nicht. |
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Katja Funke, Vorsitzende unseres Vereins, sagt zu dieser erfolgreichen Aktion: „Unser Anliegen ist es, einen Transfer zwischen den Kulturen zu schaffen, um die Menschen einander näher zu bringen. Wir sind davon überzeugt, dass wir so bessere Bedingungen schaffen können, um Hilfe zur Selbsthilfe zu ermöglichen. Ein Transfer besteht für uns in erster Linie aus nicht-materiellen Gütern. Aber es werden vor Ort auch materielle Waren benötigt. Denn nicht nur die Tiere vor Ort brauchen Hilfe, sondern auch die Menschen, die sich um diese Tiere kümmern, haben Unterstützung nötig: -eine moralische Hilfestellung um Ihnen zu zeigen, dass sie mit ihrem Einsatz für den Tierschutz nicht allein sind. Menschen, die zuhören und ansprechbar sind. Sie benötigen aber auch konkrete materielle Hilfe in Form von Spenden, wie Jacken oder Schuhe (als Arbeitskleidung). All diese Unterstützung und Hilfe trägt dazu bei, dass diese Menschen auch weiterhin in der Lage sind, sich um die Tiere kümmern können. Wir freuen uns über jede Form der Unterstützung." |
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Vielen, vielen Dank an alle Beteiligten und Helfer unserer Arbeit. Und herzlichen Dank auch an all die Menschen, die zwar nicht direkt an dieser Aktion beteiligt waren, aber durch ihre Hilfe unsere Arbeit erst ermöglicht haben: France Gräfin von Görtz und von Wrisberg aus Limmer, Regina Ast aus Alfeld, Holger Assmann aus Asel, Verein “Vergesse Tierherzen 7 Berge e.V.” aus Gronau, Dr. Peter Heller aus Münster, Team von der Tierarzt Praxis Dr. Yasmin Voit in Alfeld, Anke Möker aus Almstedt, und viele weitere. |