Im Januar 2023 mussten wir wieder in das Kaliningrad-Gebiet fahren. Auf der Fahrt bis zur Grenze verlief alles völlig problemlos.
Nachdem wir an der polnisch-russischen Grenze den polnischen Grenzbereich verlassen hatten, mussten wir uns wie gewohnt der Prozedur am russischen Zoll unterziehen. Wie so oft sahen wir auch Zollbeamte mit ihren Hunden. Und dieses mal nahmen wir - ganz im Gegensatz zu den üblichen Zollhunden - einen schneeweißen Hund wahr.



Dieser lief frei in dem Zollbereich herum, was durchaus nichts außergewöhnliches ist. Jedoch wunderten wir uns, dass niemand Einwand erhob, als wir ihn gestreichelt haben. Er verhielt sich völlig zutraulich und genoss die Streicheleinheiten und wir warteten mehr oder wenihger darauf, dass es untersagt werden würde, den Hund anzufassen oder ihm etwas zu fressen zu geben.


Wie schon so häufig mussten wir alles aus unserem Fahrzeug ausladen in einem Raum des Hauptgebäudes, welches zwischen den Ein- und Ausreisepuren steht, zum wiegen bringen. Während wir also die Tür öffneten schlüpfte der weiße Hund durch die Tür und lief wie selbstverständlich von einem Raum zum anderen. Katja war neugierig geworden und folgte ihm, soweit sie glaubte, nichts unerlaubtes zu tun. Der Hund suchte ganz offensichtlich. Aber nicht etwa nacjh Drogen oder irgendwelchen anderen verbotenen Substanzen. nein, es schnüffelte in Papierkörben und sprang mit den Vorderpfoten auch auf den einen oder anderen Schreibtisch, wo er offensichtlich etwas leckeres zu finden hoffte. Die russischen Zöllner, die das dann sahen, verhielten sich recht gelassen, schimpften nicht mit dem Hund, aber bugsierten ihn wieder nach draußen.

Katja fragte dann einen der Zöllner, was es mit dem Hund auf sich habe. Er mache den Eindruck, als gehöre er nicht wirklich zum "Zollteam". Das wurde auch bestätigt. Man erklärte ihr, dass der Hund vor ca. 1 Monat von der polnischen Seite aus hier zum russischen Zoll gekommen sei und nicht zurückliefe. Man kümmere sich nicht groß um ihn, aber er bekäme auch unregelmäßig Futter. Jedoch sei er , wie Katja nun mitbekommen hat, durchaus auch etwas lästig.

Daraufhin stellte Katja die Frage, ob etwas dagegen späche, wenn wir ihn mit nach Krasnojarskoe mitnehmen würden. Die Zöllnerin, mit der Katja sich darüber unterhalten hatte, schien sich zu freuen und meinet aber, dass sie ihren Vorgesetzten fragen müsse.
Der an dem Abend diensthabende Chef der dortige Zollstelle kam dann persönlich zu Katja und bestätigte, dass er sich aufrichtig freuen würde, wenn sich Katja dieses Hundes annehemn würde, um ihm ein gutes Zuhause zu suchen. Bzgl. der Zollformalitäten für das Tier müssten wir uns selbstverständlich keinerlei Sorgen machen.

Inzwischen waren alle anderen Formalitäten für unseren Grnezübergang erledigt und Katja öffnete die Hecktür unseres Crafters. Der weiße Hund sprang zur Überraschung aller Anwesenden sofort in das Auto und wir konnten weiterfahren.

Zunächst legte sich unser neuer Begleiter brav zwischen Taschen, Kisten und Koffer. Katja hatte auf der Rückbank Platz genommen, um ihn beobachten zu können. Allerdings dauerte es nicht lange, und er wurde unruhig. Merkte er etwa, dass wir in die für ihn "falsche" Richtung fuhren? In unserem Buis hat er sich dann ziehmlich aufgedreht gezeigt. So kletterte er über die Lehne der Rückbank zu Katja und war - offensichtlich Streicheleinheiten suchend - total aufdringlich. Sowie Katja aufhörte ihn zu streicheln, wurde er unruhig.

Katja hatte bei Aljona angerufen, um ihr mitzuteilen, dass das Tierheim um einen Bewohner "reicher" geworden sei. Sie möge sich bitte überlegen, wo Platz für ihn sei.

So konnten wir ihn dann direkt noch zum Tierheim bringen, wo wir ihn dann am nächsten Tag wiedersehen würden. Schließlich waren wir nach Krasnojarskoe gefahren, um dieses mal an einer der inzwischen in unregelmäßigen Abständen regelmäßig stattfindenden kleinen Kastrationsaktionen in unserem Tierheim teilzunehmen.

Am nächsten Tag war er nicht mehr schneeweiß. Er hatte insebsondere mit einem unserer großen Rüden gespielt und war dabei recht schmutzig geworden.

Hier ein paar Fotos (am Zoll durften wir leider nicht fotografieren):