Als wir im Oktober 2022 aus Taras wegfuhren, um gleich im Anschluss in Usbekistan eine Kastrationsaktion durchzuführen, waren wir uns darüber bewusst, dass es in den Straßen von Taras noch viele streunende Katzen und Hunde gibt. Insbesondere auf Firmengeländen hatten wir immer wieder mehrere ganz offensichtlich herumstreundene Hunde beobachten können. Wir verabschiedeten uns also mit dem Wunsch Richtung Taschkent, hier möglichst bald unsere Arbeit fortsetzen zu können, sofern sich nicht zwischenzeitlich eine andere Lösung ergibt.


Das Team Pablo Anton Sam und Sedrik. Marina und Erasil nicht auf dem Bild

Wer unseren Bericht über die Kastrationsaktion entlang der Seidenstraße Oktober 2022 gelesen hat, weiß welche Probleme wir bei dem Grenzübertritt nach Usbekistan hatten. Das hatte dazu geführt, dass wir vieles unserer für die Aktion benötigten Materialien in Kasachstan zurücklassen mussten.

Auch als wir uns von Usbekistan aus auf die Heimreise durch Kasachstan aufmachten, mussten wir viele der Dinge – vor allem Narkosemittel – dort lassen. Denn es wäre uns unmöglich gewesen, das über die vielen Grenzen bis in das Kaliningrad-Gebiet oder gar bis nach Deutschland zu transportieren.
So ließen wir die Sachen also zunächst bei Irina Keller in ihrem Tierheim in Taras, von wo aus es dann später zu unseren Freunden von dem Tierschutzverein Vier-Pfoten-Plus nach Semei gehen sollte. – So lautete zumindest der erste Plan.

Anna Esipova, die russischstämmige Tierärztin aus Spanien, rief Katja bereits wenige Tage nach unserer Ankunft Zuhause an. Sie war über unsere Aktionen und Schwierigkeiten an der Grenze nach Usbekistan und den daraus resultierenden Folgen informiert und machte folgenden Vorschlag: Wir sollten doch möglichst eine kleine weitere Aktion in Taras organisieren. Sie würde dazu einen ihrer jungen Mitarbeiter schicken und für die Aktion auch noch Nahtmaterial spenden. Es wäre allerdings wichtig, wenn noch weitere Tierärzte/Helfer dabei wären. So fragte Katja bei unseren Freunden in Kasachstan nach, ob sie bereit wären, gleich wieder nach Taras zu reisen. Die positiven Antworten ließen nicht lange auf sich warten.
So meldete sich als erstes Marina Kim aus Almati. Aus Semei erklärten sich Anton, Sam und Sedrik bereit. Sie baten darum, noch einen Studenten mitnehmen zu dürfen, um auch ihm in dem Rahmen die Kastrationstechnik beibringen zu können.

Nachdem die Aktion kurz durchkalkuliert war und Irina Keller (Tierheim in Taras) sich ebenfalls begeistert zeigte, konnten wir grünes Licht geben. Irina hatte dabei die Aufgabe, einen geeigneten Platz für die Aktion zu finden, dafür zu sorgen, dass den jungen Veterinären die Tiere zur Kastration gebracht werden und war dafür verantwortlich, eine kostengünstige Unterkunft für die kleine Mannschaft zu organisieren.
Zu unserer Freude stellte Alexander, einer der Tierärzte aus Taras, den wir im Rahmen der Aktion im Oktober bereits kennenlernen durften, seine Praxis für die Aktion zur Verfügung.
So flog dann Pablo aus Spanien nach Almata in Kaschstan, wo er von Marina Kim abgeholt wurde und die beiden gemeinsam per Bahn nach Taras fuhren. Anton, Sam, Sedrik und Erasil kamen wie bereits im Oktober vergangenen Jahres per Bahn nach Taras.

Wie erwartet verlief die Aktion problemlos. Die Stimmung im Team war- wie uns berichtet wurde – wirklich gut.
Insgesamt lief die Aktion über ca 4 Wochen. Eine lange Zeit. Daher gönnten sich die 6 zwischendurch auch mal 2 Tage Ruhe.

In Summe haben sie in der Zeit 781 Hunde und Katzen kastriert.

Wir freuen uns über die Einsatzbereitschaft unserer jungen Helfer, von denen sich die meißten schon bereiterklärt haben, uns möglichst bei den nächsten Aktionen wie Aserbaidjan, Abrasien, sowie ein weiteres mal Kasachstan und Usbekistan zu begleiten/unterstützen.

Hier ein paar Fotos von der Aktion:


  Pablo im Zugabteil