Wie in unserem Rundbrief 2019/2020 bereits berichtet, hatten wir Ende 2020 eine kleine Kastrationsaktion in Tschernjachowsk geplant und gestartet, die dann aber aus persönlichen Gründen unserer Ärztin Olga unterbrochen werden musste.
Für die Fortsetzung der Aktion war Januar/Februar 2021 geplant. Das wurde so auch umgesetzt.
Unsere Vorsitzende Ekaterina Funke hatte sich trotz widerer Wetterumstände mit ihrem Bus auf den Weg gemacht, um sowohl bei der Aktion dabei zu sein, als auch sich um einige andere Dinge - wie zum Beispiel das Tierheim - direkt vor Ort kümmern zu können.



Die kleine, bereits Ende 2020 in Tschernjachowsk begonnene Kastrationsaktion wurde nun also endlich fortgeführt.

Das Team: Ärztin Olga Ksenz für die Operationen; Milena Asarowa für Narkose; Aljona Kurotchkina und Larisa Prozan in der Annahme und Vorbereitung der "Patienten"  sowie der Betreuung, bis sie wieder nach Haus durften. Außerdem war dieses mal ein "neues Gesicht" mit dabei. Leider fehlt mir ihr Name. Sie wurde von Olga in die moderen Operationstechnik eingewiesen.

Diese 4-tägige Aktion war die Fortsetzung der Ende vergangenen Jahres begonnenen Kastrationsaktion und lief über 2 x 2 Tage mit der kleinen oben genannten Truppe.

Wieder herrschte eine gute Stimmung im Team. Die Menschen, die mit ihren Hunden kamen waren glücklich darüber, dass wir ihre Tiere kostenlos kastriert haben. Sie nennen es "soziale Kastrationsaktion", da wir in diesem Rahmen neben Tieren aus privaten Tierheimen und eingefangenen Streuneren auch Hunde von Besitzern kastrieren, die einen solchen Eingriff bei einem Tierarzt vor Ort nicht bezahlen können.

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In Summe wurden an 7 Tagen (die ursprünglich als 1 durchgehende Aktion geplant waren) 147 Hunde und 60 Katzen kastriert.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei all den Tierfreunden, die durch ihre Spenden, wie auch aktive Hilfe vor Ort diese Aktion ermöglicht haben!!

Kastrationsaktion in Tschernjachowsk Februar 2021 from TIERSCHUTZ-ENTWICKLUNGSHILFE.de on Vimeo.



Besuch des Tierheims in Krasnojarskoe
Selbstvertsändlich hat Ekaterina auch das Tierheim in Krasnojarskoe besucht. Der strenge Winter ist auch dort leider nicht spurlos vorbei gegangen: So ist dort die Wasserversorgung eingefroren. Und es gab einen Kabelbrand, sodass für kurze Zeit die Elektrik ausfiel. Auch in der Küche, wo mit Gas gekocht wird, funktionierte etwas nicht. Seit ca. 1 Jahr wird dort ja das Futter für die Hunde selbst zubereitet, was sich als kostengünstiger herausstellte, als Trockenfutter zu kaufen. Aber nun wurde unsere 1. Vorsitzende gebeten, Geld dort zu lassen, damit doch Trockenfutter gekauft werden konnte. Ekaterina ist dann nach Kaliningrad gefahren, um dort ca. 100 große Säcke Trockenfutter zu kaufen.


1 Hund hat sich in unserem Tierheim eine Pfote eingerissen. Katja hat kurzerhand mit "unserer Narkoseärztin" Milena in Osjorsk telefoniert und sie gefragt, ob sieIMG 20210207 WA0001
IMG 20210207 WA0004 IMG 20210207 WA0005 IMG 20210207 WA0007        sich kümmern könnte, da Olga nicht erreichbar war. Dazu muss gesagt werden, dass Milena ausgebildete Tierärztin ist, jedoch seit Jahren ein kleines Geschäft betreibt, in dem sie hauptsächlich Tierfutter und Zubehör für Haustiere verkauft.
Wie bereits in einem der früheren Berichte erwähnt, kümmert sie sich vor Ort seit Jahren um streunende Hunde und nimmt sie immer dann in ihrem kleinen Geschäft auf, wenn Gefahr droht, dass wieder eine "Säuberungsaktion" stattfinden soll. Sie begleitet uns nun auch schon einige Jahre und kastriert inzwischen kleine Hunde und Katzen in ihrem Geschäft auf ihrem Tresen.




2 neue Fundhunde in dem Tierheim in Krasnojarskoe
auf ihren Fahrten im Kaliningrad-Gebiet ist Katja unter anderem auf 2 verlassene Hunde gestoßen, die nun in dem Heim in Krasnojarskoe leben.
Besonders tragisch: sie fand den einen Rüden zum Teil festgefroren auf dem Bürgersteig. Man konnte erkennen, dass die Wärme des Körpers zunächst den Schnee geschmolzen hat, als sich das arme Tier hingelegt hat. Und dann ist der geschmolzene Schnee gefroren, sodass der völlig entkräftete Hund nicht mehr aufstehen konnte. Katja kann nicht sagen, wie lange das Tier an der Stelle schon gelegen hat. Auf jeden Fall fühlte sich der Rüde ganz kalt an. Katja sagt, sie hätte das Gefühl gehabt, dass er bereits aufgegeben hatte. Die nächste Nacht in der Kälte und ohne Versorgung hätte er sicher nicht mehr überlebt. In ihrem Entsetzen hat sie leider nicht daran gedacht, diese Situation mit ein paar Fotos zu dokumentieren.
Während sie den Hund aus dieser ausweglosen Situation befreit hat, konnte sie fühlen, dass er total abgemagert war, und sehen, dass er über einen gewissen Zeitraum ein Halsband getragen haben muss. Es ist ein offensichtlich alter Rüde, dessen Augen bereits ganz grau sind, sodass er kaum noch sehen kann. Also wieder einer von denen, die irgendwann nicht mehr erwünscht waren und einfach rausgeschmissen wurden. Er war so schwach, dass er nicht im Stande war, auf seinen Beinen zu stehen, nachdem Katja ihn befreit hatte.
zu schwach um aufzustehen Dieser Hund brauchte jetzt neben erster ärztlicher Versorgung ausreichend Wärme und häufige/regelmäßige kleine Im warmen Heizungskeller 1 Mahlzeiten, um wieder auf die Beine zu kommen. Dies können wir in unserem kleinen Heim in Krasnojarskoe leider nicht leisten, da unsere dortigen Helfer nicht ständig vor Ort sind und unser Tierheim nicht geheizt ist.
So hat Katja den Rüden zunächst für ein paar Tage in einer Klinik in Kaliningrad untergebracht, wo er gründlich untersucht und anständig versorgt wird. Zunächst sollte es nur für eine Woche sein, bis er wieder halbwegs zu Kräften gekommen ist. Dann wollte ihn Marina in ihr Heim holen (Marina: siehe auch unseren Rundbrief 2019/2020). Leider ist ihr eine hochträchtige streunende Hündin "dazwischen" gekommen. Nun ist ihr Heim auch dermaßen voll, dass sie ihn doch nicht übernehmen kann.

So sadie Apathie verschwindet langsam 1 ß er also länger in der Klinik, als geplant. Der alte Herr wurde dort gut versorgt, aber auch wenn der Aufenthalt dort für deutsche Verhältnisse günstig ist, frisst es doch an anderer Stelle dringen benötigtes Geld.

Zwischenzeitlich hat Katja seine Blutergebnisse erhalten. Diese haben u.a. gezeigt, dass der Rüde keinerlei Kalzium in seinem Blut aufweist. Das ist ein Zeichen dafür, dass er über einen sehr langen Zeitraum völlig falsch ernährt worden ist. Wir konnten schon oft sehen, dass Menschen ihre Tiere aus Unwissenheit falsch ernähren. Und dies ist wieder einmal ein trauriges Beispiel dafür, zu was das führen kann. Da der Körper in dem Fall nur noch Kalzium über die Knochen erhalten kann, fängt der Körper dann an, die Knochen abzubauen, um die Organe versorgen zu können. Hier zeigt sich wieder einmal, wie wichtig es ist, die Menschen auch in dieser Hinsicht aufzuklären.






Inzwischen hat er sich recht gut erholt und lebt jetzt in unserem Tierheim in Krasnojarskoe. Wir sind gespannt, ob wir für den alten Herren jemanden finden, der ihm ein schönes neues Zuhause bieten möchte. Er ist ein lieber zurückhaltender Kerl, dem wir alles Gute wünschen.
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Hier endet unser Bericht über die Reise unserer Vorsitzenden.

Sie ist mit ihrem Bus hier in Alfeld allein losgefahren, als das Wetter umschlug und es zu starken Schneefällen und -verwehungen kam. Da alles bereits geplant war, ließ sie sich nicht davon abhalten, loszufahren. So hat dann auch die Hinfahrt ca. 20 Stunden gedauert.
Durch den anhaltenden Schneefall in Deutschland hat sie dann ihre Rückfahrt verschoben. Unser Kassenwart Wilhelm Funke ist ihr dann zusammen mit einem Freund entgegen gefahren und hat sie in Frankfurt/Oder getroffen. Der Freund fuhr dann mit Wilhelm Funkes PKW zurück nach Alfeld, sodass Ekaterina ab dort auf dem Beifahrersitz Platz nehmen konnte und Wilhelm den Bus nach Alfeld brachte. Die gesamte Strecke allein zurück zu fahren, wäre dieses mal ganz offensichtlich zuviel für sie gewesen.

Nachsatz: Dem alten Rüden, den Katja zunächst in einer Klinik in Kaliningrad gelassen hat, geht es inzwischen ganz offensichtlich wesentlich besser. Er scheint sich wohl zu fühlen und lebt jetzt in unserem Tierheim in Krasnojarskoe.